Es ist interessant zu wissen, welche Ausrüstung andere Funkfreunde in der freien Natur verwenden. Also werde ich hier auch die eine oder andere Erfahrung mitteilen.
Als ich 2014 mit dem Bergfunk im Sächsischen Bergwettbewerb beginnen wollte hatte ich zwar keine Erfahrung aber zwei Jahre zuvor einen FT-90 günstig erwerben können. Da sich der Sächsische Bergwettbewerb hauptsächlich auf 2M und 70CM und nur im FM abspielt, war das wohl eine gute Basis.
Dazu kaufte ich eine anjo-Duoband-Antenne LP145435E und einen Teleskopmast von Buddipole. Ein 8,5-Ah-LiFePo-Akku liefert genügend Energie für mindestens fünf Bergaktivierungen mit voller Ausgangsleistung.
Meine Idee, Funkgerät, Akku, Mikrofon und weiteres Zubehör vorverkabelt in einer Fototasche unterzubringen, erwies sich als Volltreffer. Die Fototasche wird aus dem Rucksack geholt und abgestellt. Die Ausrüstung ist gut geschützt und schnell funktionsbereit. Auch das Risiko, ein wichtiges Teil mal zu Hause zu vergessen, ist so geringer.
Der FT-90 hat sich im praktischen Einsatz bewährt. Er liefert genügend Ausgangsleistung bei vergleichbar geringem Stromverbrauch. Die Bedienung ist übersichtlich, was im Gelände sehr wichtig ist. Die Gefahr, unbeabsichtigt irgend etwas auszulösen, was man nicht kennt, entfällt. Das einzige Problem ist, dass im Sommer direkte Sonneneinstrahlung auf die Fototasche vermieden werden muss. Den Antennenanschluss habe ich über ein kurzes Koaxkabel mit Winkelstecker und Kabelbuchse nach vorn geholt. So steht der Transceiver in der Fototasche und das Antennenkabel kann leicht angeschlossen werden.
Die Anjo-Antenne habe ich modifizieren müssen. Bei acht Elementen im Gelände je eine Mutter abzuschrauben, die Elemente durch den Boom zu stecken und wieder fest zu schrauben ist undenkbar. Ich habe (ziemlich teuer) extra lange Telefonbuchsen gekauft und diese durch den Boom gesteckt. Dazu Bananenstecker mit 4-mm-Außengewinde. Mit Gewindehülsen sind Stecker und Element jeweils verbunden. Die Antenne hat auf beiden Bändern ein gutes Stehwellenverhälnis. Allerdings wird mir regelmäßig auf 70CM ein starker Signalstärkeabfall gegenüber 2M bescheinigt.
Deshalb unternahm ich Versuche miteiner separaten Antenne für 70CM. Die Performance ist natürlich deutlich besser. Allerdings passt die Antenne nicht in den Rucksack. Außerdem musste ich bei Bandwechsel immer das Antennenkabel umstecken.
Für alle Gleichspannungsverbindungen verwende ich ausschließlich PowerPole-Stecker. Sie sind unverwechselbar und haben keine Unterscheidung Stecker <-> Buchse.
Für die Mastbefestigung verwende ich die abgebildeten Gummibänder. Es gibt sie in verschiedenen Längen beim Outdoorausstatter. Vier Stück mit 400 mm Länge habe ich immer im Rucksack dabei. Man kann sie einfach verketten und ist so sehr variabel.