Zunächst versuchte ich, mittels Software eine gut funktionierende Remote-Station aufzubauen. Icom bietet für die eigenen Geräte mit RS-BA1 eine Softwarelösung an. Der ganz große Vorteil gegenüber anderen Programmen ist, dass hier auch eine sehr gute Audioübertragung enthalten ist. Die Hauptschwierigkeit bestand für mich darin, eine Anbindung zum Logbuch-Programm zu schaffen. RS-BA1 stellt nur einen einzigen (virtuellen) COM-Port zur Verfügung. Und dieser ist für die tcvr-Steuerung gedacht.
Die beiden folgenden Bilder zeigen das Prinzip:

Remote Station: Software controlled by RS-BA1 (Radio Site, ver. 1)

Remote Station: Software controlled by RS-BA1 (Operator Site, ver. 1)
Komponente | Bemerkungen | DL6JZ |
---|---|---|
tcvr | Moderner Icom-tcvr, möglichst viele Funktionen sollten über CAT erreichbar sein. | IC-9100 |
Interface | Kann entfallen, wenn nur SSB oder CW mit Keyer des tcvrs gewünscht ist. | MicroKeyer II |
HRD Serial Port Server/ HRD Serial Port Client |
Um zusätzliche COM-Ports für die Übertragung weiterer Signale zu haben (Logging Software, CW, …), habe ich aus HAM-Radio Deluxe die entsprechenden Dateien herausgenommen, die Konfigurationsdateien angepasst und ein Startsymbol auf den Desktop gelegt. Im Jahr 2015 waren hier in der Kaufversion von HRD noch die uralten Dateien von Simon Brown aktuell. | HAM Radio Deluxe |
Icom Remote Utility | Diese Komponente von RS-BA1 dient der Übertragung aller Steuer- und Audiosignale zwischen Radio- und Operator-Seite. Auf der Radio-Seite muss diese als Server konfiguriert und gestartet werden, auf Operator-Seite passend als Client. | |
Icom Remote Control | Die Komponente von RS-BA1, die der eigentlichen tcvr-Steuerung dient. | |
com0com | Zur Weiterleitung der vom HRD Serial Port Client gelieferten Signale an die jeweilige Software sind virtuelle COM-Kabel erforderlich. Hierfür habe ich keine kostenfreie Lösung gefunden. | com0com |
Meine Erfahrungen ergaben, dass diese Variante für gelegentliche QSO durchaus geeignet ist. Für DX-Jagd oder gar Contestbetrieb aber nicht. Hauptprobleme sind:
- Sowohl auf der Radio-Seite als auch auf der Operator-Seite sind mehrere Programme in definierter Reihenfolge zu starten. Das ist fehlerträchtig und auf Dauer lästig.
- Alle Software-Komponenten sind passend zueinander zu konfigurieren.
- Stürzt ein Programm ab, so dauert es lange, bis der ordnungsgemäße Betrieb wieder hergestellt ist.
- Trotz keep-alive-Signal zwischen HRD Serial Port Server und Client wurde die Verbindung immer mal wieder unterbrochen und musste neu gestartet werden.
Bildschirmbild der Transceiver-Steuerung, die Logbuch-Software benutzt einen zweiten Bildschirm:

Remote-Station: Screenshot von RS-BA1
Ja, das muss ich auch leider so bestätigen!
Versuchte die RS-BA1 v2 mehrmals für das Internet (also nicht für das Heimnetz) zu konfigurieren. Einige Zeit klappte es auch. Dann ging es nur noch über das Heimnetz.
Immer Probleme mit den virtuellen Treibern. Auch das sich die öffentl. IP-Adresse mal ändert, wurde natürlich berücksichtigt. Dies zu ändern war kein Thema.
Schade eigentlich, sonst gefällt mir die Software ja gut…
Das reicht aber nicht, wenn sie ständig abschmiert.
vy 73 de Jan-Peter -DL3KVT-
Hallo Jan-Peter,
damit es keine Missverständnisse gibt: Ich habe niemals behauptet, dass RS-BA1 instabil läuft. Das stimmt auch nicht. Diese Software allein arbeitet gut und zuverlässig.
Was ich gesagt habe ist, dass die Komplettlösung mit Portsplitter und den weiteren Komponenten zusammen dem praktischen Routinebetrieb kaum gewachsen ist. Wenn nämlich mehrere unabhängige Softwarekomponenten zusammenwirken und es, bedingt durch Windows, zu Zeitverzögerungen kommt, dann wird’s schwierig.
73
Wolf, DL6JZ
Hallo Wolf,
ja da hast Du recht! So sollte es auch nicht von mir rüberkommen.
Habe auch bei mir noch was geändert. Anderes USB-Kabel (mehrfachgeschirmtes) genommen. Der Heimrouter mit dem Portsplitter habe ich auch getauscht. Nun kann ich eigentlich so gut wie keine Latenz im Heimnetz
mehr ausmachen. Stürzt auch nicht mehr ab.Für unterwegs nehme ich jetzt dann RemoteTX. Dieses braucht keinen PC, der zu hause läuft, sondern nur einen kleinen Rasperry pi.
vy 73 Jan
DL3KVT
Hallo Jan,
danke für das Feedback. USB-Kabel sind, zumindest bei Behelfsantennen, DAS Einfallstor für Stör-HF. Deshalb verwende ich Funkmaus/-tastatur. Da fallen diese Ports schon mal weg. Und sonst eben ordentliche und verdrosselte USB-Kabel.
Danke für den Tipp zu RemoteTX. Kannte ich bisher nicht. Der Server in der Mitte ist mir etwas suspekt. Es bleibt aber die Frage der Ankopplung einer Logging-Software. Gibt es hier eine Lösung? Sonst ist für mich das auch nicht nutzbar.
73
Wolf, DL6JZ